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Ohne Alphabet in der Bibliothek

Ein zurückliegendes Erlebnis aus einem damaligen Praktikum in einer ÖB. 

 

Eine meiner früheren Praktikumsstellen war eine kleine öffentliche Bibliothek und man hat dort einige Eindrücke sammeln können. Auch Schülerinnen und Schüler haben dort kleine Hilfstätigkeiten gehabt, oder machten Praktika. Was mich damals etwas verwundert hat, war eine Schülerin im Praktikum, die soweit gut Deutsch sprach, aber das Alphabet nicht konnte. Beim Einstellen von Büchern gab es daher Schwierigkeiten mit Autorennamen und anderen Kennungen an den Büchern. Das war niemanden aufgefallen, außer mir. Entsprechend hatte Sie Schwierigkeiten mit dem Einstellen von Büchern und hat sich dann mit mir darüber unterhalten, aber sie wollte es nicht weitererzählt haben. Das dürfte wohl eine recht schlechte Entscheidung von Ihr gewesen sein, da ja offensichtlich die Schulen schon versagt hatten. Ich hoffe Sie hat es dann recht zügig nachholen können, da das Bildungssystem auf so einen Fall im späteren Verlauf nicht mehr eingeht. Um gute Vorschläge zu machen, war ich damals zu jung und hatte dafür nicht den Blick, bzw. wollte sie es ja auch nicht.

 

Dass dies kein Einzelfall ist, zeigt eine Situation bei einem späteren Praktikum in einer Zentralbibliothek ÖB. Am ersten Tag wurden mir dort Bücher aus dem Bestand gegeben, die jeweils eine Markierung drin hatten. Ich sollte diese Einsortieren und das wurde dann geprüft. Der Hintergrund dieser Prüfung ist recht schnell klar. Für alle die ein Praktikum dort machen wollen, wird dies gemacht, da man so viele schlechte Erfahrungen gemacht hat.

 

Das war 2009 und davor und betraf wohl viele Kinder von Familien, die nach Deutschland gezogen sind. Die Kinder lernen die Sprache gut, aber starten quasi spät in der Schule, da ja der Kindergarten und ggf. auch ersten Klassen der Schule verpasst wurden. Das Schulsystem ist an vielen Stellen aber genau für solche Fälle, zumindest soweit ich dies von außen betrachtet wahrnehme, ziemlich planlos und schafft diese Aufgabe nicht. 

 

Als ich damals in der Grundschule war, hat man bei mehreren Fällen, auch mit einheimischen Kindern, gesehen, wie schnell das Lehrkonzept in die Brüche ging, wenn einer nicht mitgekommen ist. Alternative Methoden um Dinge zu erklären wären von einigen Lehrkräften zu viel verlangt gewesen und Aufbaukurse in den Stufen gab es nicht. Wie sollte damit jemand den Anschluss finden? Geht natürlich, ging und geht aber auch sehr oft schief. 

 

In der Zentralen ÖB gab es in der Kinderbibliothek immer ein bunt gemischtes Publikum von Schülern und auch Kinder die noch nicht so gut Deutsch konnten, hatten Spaß an Geschichten und Keksen in der Bibliothek. Ein Lichtblick und den Lichtblick gibt es immer noch, auch dank Bibliotheken. Es kommt aber auch sehr auf die Entwicklung der Kinder an und das Umfeld, die Erziehung. Ein komplexes Thema.  

FaMIlinks stellt Informationen zum Thema Arbeiten in der Bibliothek bereit: Infos zum Alltag und Tipps bzgl. Fortbildungsseiten. Ursprünglich war FaMIlinks ein Wordpress Blog, mit einer Themensammlung zum Ausbildungsberuf "Fachangestellte für Medien- und Informationsdienste" (FaMI) in der Fachrichtung Bibliothek und diente als alternative Lernmethode, um Inhalte durch erneutes Aufschreiben einzuprägen. Inhalte zur Ausbildung sind allerdings recht Zeitaufwendig in der Nachbearbeitung und ggf. nicht mehr aktuell genug, daher gibt es hier eher allgemeine Inhalte.

Quellen:

Sofern nicht anders ausgewiesen: Berufsausbildung (Unterricht & Betrieb) & berufliche Praxis. (Regelwerke:) RAK-WB, RDA.

(Literatur:)  [1] Bibliothekarisches Grundwissen / Klaus Gantert ; Rupert Hacker ; 8., vollst. neu bearb. und erw. Aufl. ; K. G. Saur Verl. ; 2008 - ISBN 978-3-598-11771-8 (Online Module:) http://moodle.d-nb.de ; http://moodle.d-nb.de/course (Stand 28.11.2012)

 


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