Kommunikation

  • Beschwerdemanagement
  • Fremdsprachen
  • Feedback
  • Gendern
  • Kommunikationsmittel
  • Werbung

 

Beschwerdemanagement.

Für das Thema gibt es Schulungen, auch speziell für Bibliotheken. Eine solche Schulung habe ich z.B. nicht, aber ein paar Gedanken dazu habe ich notiert. Man kann einzelne Ideen und Tipps notieren, aber jede Situationen kann man damit gar nicht abdecken. Ich kann dazu auch nicht viel sagen, da es bei uns noch keine richtig schweren Fälle gab.

 

Es gibt unterschiedliche Ausgangspunkte für Beschwerden:

  • Eindrücke von Nutzenden (begründet)
  • Eindrücke von Nutzenden (unbegründet, die man ggf. nur schwer mit Argumenten bearbeiten kann)
  • Missverständnisse oder Fehler die quasi von Intern entstehen, die zu einer Beschwerde führen können.

Aus der Praxis: Fälle mit denen ich zu tun hatte, liefen meist über E-Mails ab. Zuerst habe ich die mir vorliegenden Fakten beider Seiten zusammengetragen und sachlich als Basis zur Kommunikation genutzt, damit beide Seiten einen Ausgangspunkt haben. Das ist wichtig und mehr als viele Stellen machen, aber ein Anspruch den ich als Minimum ansehe. Kritische Punkte, die mir auffallen, kläre ich parallel mit den zuständigen Stellen. Da mir die Anfragen persönlich egal, aber ansonsten sehr wichtig sind, kann ich sachlich nach einer Lösung suchen, die mir erlaubt ist, d.h. das Beste was ich Anfragenden bieten kann. Wenn etwas nicht geht, begründe ich dies ausführlich und weise auf die Elemente hin, die für die Entscheidung verantwortlich sind, wie z.B. die Benutzungsordnung oder die Hausordnung. Führt alles zu keinem Ergebnis, erklärt man wie der aktuelle Stand ist und muss auf die nächsten Schritte hinweisen, wie z.B. eine gesonderte Anfrage an die Geschäftsführung / Träger. Tatsächlich dürfen Bibliotheksleitungen manches gar nicht entscheiden und die entsprechenden Stellen der Träger springen ein. Wenn man an diesem Punkt, sachlich und logisch, angelangt ist, sehen viele ein, dass eine Anfrage nicht mehr viel bringt. 

Diese Schritte sind allerdings alle bei Fällen entstanden, wo die Anfragenden selbst etwas übersehen hatten und dies eher eingesehen haben.

Bei internen Fehlern sollte man direkt klären, ob man zumindest die Folgen rückgängig machen kann. Meist ist dies kein Problem, aber nicht immer bekommt man die Freigabe dazu, z.B. wenn mehrfache Mahnungen ignoriert wurden und der Fehler quasi schon bei der ersten hätte gemeldet werden könnte. Sowas muss man auch begründen und Ansprechpartner aufführen.     

  • Es gibt Bücher zu dem Thema, es gibt Schulungen und es gibt bestimmt auch interne Erfahrungen.
  • Die schlimmsten Fälle werden durch falsche Kommunikation befeuert. Ein Satz zu viel oder zu wenig kann falsch sein. Wenn mir jemand schreibt, "ich verstehe Ihr Problem, aber ..,." bin ich echt sauer. Schreibt man "ich habe die folgenden Punkte zusammengefasst, könnten Sie mir den Ablauf so bestätigen? Im Anschluss prüfe ich alle Lösungs-Optionen", klingt das schon besser, oder?

Ich denke, Mails sind auch zum nachvollziehen von Sachverhalten eine gute Sache. Telefon und persönliche Gespräche vor Ort haben in der Praxis immer Probleme verursacht. Auch muss man auf die bearbeitenden Personen achten, da manche Menschen einfache nicht miteinander kommunizieren können, es ist einfach so. 

 

Viele weitere Ideen oder Tipps sind mit Vorsicht zu genießen und je Fall etwas individuell. Zum Beispiel fragt man eine Person nach einer Weile, ob sich das Problem gelöst hat oder man noch etwas machen muss. Das kann sehr positiv ankommen, oder eben genau das Gegenteil.

DE / EN / Fremdsprachen.

Bei Fremdsprachen geht es in der Bibliothek meist um die üblichen Themen, daher kann man sich darauf vorbereiten. Grundsätzlich braucht man Deutsch und Englisch am häufigsten. Andere Fremdsprachen braucht man evtl. in besonderen Einrichtungen oder Gebieten. Zeichensprache und Blindenschrift wäre auch nicht schlecht, aber braucht man in den meisten Fällen nicht.

Kein Stress: Ganz simpel aber Effizienz 

  • Ihr fühlt euch gerade nicht in der Verfassung für eine Anfrage? Ruft jemand aus dem Team dazu.

Gerade am Berufsanfang oder wenn man nie Berührung mit Fremdsprachen hat, ist es ganz praktisch jemanden hinzuzurufen. Da zu bittet Ihr um einen Moment Geduld und informiert darüber, dass jemand für die Anfrage kommt: z.B. "One moment please, a colleague is coming". Dabei ist leider das Wort "colleague" in der Aussprache nicht das einfachste. Zuerst muss man sich daran erinnern und dann hört man das Wort so gut wie nie und muss es noch selbst aussprechen, ggf. ohne den Klang zu kennen. Alternativen: "Co-worker", "Workmate" oder "Fellow worker", wobei die nicht ganz so schön klingen, aber dafür ist die Aussprache einfach: "One moment please, a co-worker is coming" könnte man nutzen. Besser klingt aber vielleicht: "I called for someone who speaks better English.", jedoch möchte man sich ja nicht die Blöße geben, daher gingen auch: "One moment please, i called for someone to help.", "[...]i called for someone to take over your request". 

  • Aus der Praxis: Ich beantworte oft Fragen zu Druckern, also werde ich in solchen Fällen teils direkt hinzugerufen. Jemanden hinzuzurufen ist also nicht unüblich. Es gibt auch z.B. bei manchen Ämtern entsprechendes Personal, was für solche Fälle hinzugerufen wird. Hauptsache die Anfrage wird abgearbeitet.

Damit gewappnet, ist schon ganz viel Stress weg, oder nicht? 

 

Wenn man in einem Gespräch mal Wörter nicht kennt, kann man nach einer Umschreibung fragen, da es merkwürdig wirkt, im Gespräch nach dem Wort zu suchen.

  • Aus der Praxis: Ich musste auf eine andere Etage verweisen und da ich im Deutschen immer aufs Treppenhaus verweise, damit die Leute sich besser orientieren können (wir haben 5 Treppenhäuser und eine Haupttreppe), benutze ich nie "Etage". Jetzt war mir aber spontan das Wort für Treppenhaus entfallen (Staircase), immerhin muss ich es nie benutzen. Mehr als Stairhouse hat mein Kopf in dem Moment nicht zusammenbekommen. Ich habe also gesagt, dass mir das Wort gerade nicht einfällt und eben Stairhouse als Erklärung eingebracht, immerhin aber wissend und klarmachend, dass mir das richtige Wort gerade fehlt. Die andere Person hat es sofort begriffen und fand es interessant, dass das Wort Treppenhaus im Deutschen so verwendet wird. Einfach und ehrlich. Gerade wenn man mit den Gedanken bei anderen Arbeitstätigkeiten ist oder Wörter sehr lange nicht benutzt hat, fallen die nicht immer ein und das ist keine Seltenheit, wie ich auch bei anderen Stellen oft mitbekomme. Man muss nur selbstsicher damit umgehen und Auswege kennen. "Staircase" klingt aber auch merkwürdig, da ich bei Case an Fall denke, wie bei "case by case", oder man denkt an einen Behälter, aber nicht an einen Gebäudeteil.

Tipps: Erstellt die Dokumente der Bibliothek auf englisch & übersetzt die Bibliotheksseiten auf Englisch. Dadurch gewinnt Ihr Erfahrung und könnt nachlesen, wenn Ihr etwas vergesst. Wenn Ihr mal nicht weiter wusstet, arbeitet die Situation später nach, z.B. mit Online-Übersetzern.

Weicht nicht allen Anfrage aus, sondern probiert damit zurecht zu kommen. Die meisten Anfragenden haben dafür Verständnis.

 

Zeichensprache und Verständigung bei Taubheit oder Stummheit.

Braille oder Handzeichen kann leider nicht jeder, daher sind Kurse empfehlenswert. Praktisch sind dafür auch Tablets, auf denen man etwas zeigen oder gezeigt bekommen kann. Ein Stift und Papier ist aber auch eine Idee. 

  • Aus der Praxis: Nicht bei allen Menschen kann man gut Lippenlesen, z.B. wenn man zu schnell spricht. Bei mir ist das z.B. nicht so einfach, wohingegen es bei meiner Kollegin wohl einfacher geht, wie ein Nutzer mitteilte. Ich habe dann auf ein Tablet zurückgegriffen, weil es für mich echt anstrengend war, den Mund anders zu formen als gewohnt. Tablets gehen den Leuten aber schnell auf die nerven, auch wenn man zügig tippen kann. Wenn Ihr wisst, wer im Team gut dafür geeignet ist, ruft die Leute am besten dazu. Fragt aber allgemein vorher mal nach, da es nicht jeder seelisch gut verkraftet mit solchen Anfragen umzugehen. Man kann auch die Spracherkennung am Tablet nutzen, aber nur wenn man möchte (u.a. Datenschutz).

Fremdsprachen im Bestand

Ihr müsst wissen, welche Sprachen im Bestand vorkommen. Wörterbücher, Sammlungen und Datenbanken solltet Ihr im Blick haben. Macht euch eine eigene Übersicht, wo Wörter- und Sprachbücher im Bestand stehen. Übt in den Datenbanken auf fremdsprachige Inhalte zuzugreifen, z.B. auf Zeitungen (z.B. über Nexis oder Ihr sucht etwas in DBIS).

 

 

IN der Bibliothek könnt Ihr euch auch verrschieden Bereich unterteilen und dafür die Vokabel erarbeiten. Technische Auskünfte – Netzwerk, WLAN, Drucker, PC usw. Recherche Auskünfte – Webseite, Datenbanken, OPAC, Zitieren usw. Allgemein Auskünfte – Telefon, Bestand, Wegfindung usw.

 

Kennt Ihr eure Schwächen? Oft darf man die nicht erwähnen, wie im Berufsleben bei so vielen Dingen, aber selbst solltet Ihr die kennen und bearbeiten. Könnt Ihr das Alphabet durchgehen? Z.B. wenn man Signaturen nennen muss? Könnt Ihr TH in Wörtern aussprechen? Wenn nicht, könnt Ihr ausweichende Sätze schnell und einfach zusammenstellen? Ich kann z.B. viele Wörter mit TH nicht aussprechen, wie z.B. Through, aber an guten Tagen kann ich einfach drum herum arbeiten. 

 

Hat eure Einrichtung Richtlinien? Wir müssen z.B. amerikanisches Englisch verwenden, wobei keiner so genau darauf achtet, aber die Übersetzungsprogramme sind darauf eingestellt. In der Schule habe ich britisches Englisch gelernt, da amerikanisches Englisch, laut den Lehrkräften, vereinfacht und schlecht ist. In der Berufsschule war es nicht speziell angesprochen worden, auch da die Ausganslevel der Personen viel zu unterschiedlich waren. Man versteht aber immerhin beides und kann color oder colour nehmen und niemand beanstandet es, auch in Mails ist das überhaupt kein Problem, außer Ihr habe jemanden auf der anderen Seite, der nicht ansatzweise mitdenken kann.

Feedback geben und einholen.

Zu diesem Thema gibt es auch Schulungen, dabei auch welche für Führungskräfte. Man sieht es vermutlich viel zu locker und jeder empfindet Dinge anders. Eine Schulung dazu habe ich nicht, habe aber schon oft interessiert darauf geschaut, sind aber leider immer in der Arbeitszeit.

Ein par Punkte, die mir dazu einfallen: 

  • Holt man kein Feedback ein, fehlt einem ggf. wichtiger Input und andere fühlen sich nicht Wertgeschätzt.
  • Holt man Feedback ein und setzt es in keinem Punkt um, ist dies ggf. auch mit einem Gefühl von geringer Wertschätzung verbunden.
  • Wenn man Feedback gibt, muss man aufpassen, wie man es rüberbringt. Zu viel positives kann auch schlecht sein und negatives muss ordentlich verpackt werden. 
  • Wann kann man welches Feedback geben? Privat würde man evtl. ganz was anderes sagen, als im Berufsumfeld. Wie oft z.B. leicht reizbaren Personen und z.B. auch Vorgesetzten eine geschönte Variante von Feedback gegeben wird, ist schnell mitzubekommen. Ich habe mich auch schon oft gefragt, ob es wohl sinnvoller wäre, hartes Feedback zu geben, aber die meisten Menschen reagieren darauf recht emotional, was verständlich, jedoch auch bedauerlich ist. Darum sind Schulungen auch eine Überlegung.
  • Es gibt Personen, die auf Feedback gar nicht reagieren. Dies kann von gesundheitlichen Beeinträchtigungen kommen oder einfache aus mutwilligen ignorieren. Damit umzugehen ist nicht immer leicht. Am schwierigsten finde ich dies bei gesundheitlichen Beeinträchtigungen, da dabei betroffene gar nichts vom quasi "fehlerhaften" Verhalten merken.

Ehrliches Feedback ist wichtig, aber es kann auch folgen haben. Wenn jemand z.B. einen Fehler erwähnt, ist das auch ein Feedback und wichtig, aber es kommt oft vor, dass nun beim Hinweisenden stetig nach Fehlern gesucht wird. Genau dieses Verhalten sieht man im Beruf öfter und es fördert nur das wegschauen und hinnehmen von Fehlern. Gerade auch wenn man vor bestimmten Terminen explizit nach Fehlern sucht, da es der Arbeitsauftrag ist, kommt man in der dann folgenden Kommunikation ggf. an solche Grenzen. Ein guter Umgang im Team ist absolute Voraussetzung. Tipp: Ein Feedback kann man nur abgeben, wenn man es begründen kann. Dabei reicht es in der Argumentation vom ersten Eindruck bis zur tieferen Situationsanalyse. 

  • Aus der Praxis: Was ich oft schade finde, sind emotionale Entscheidungen von manchen Stellen: während ich begründetes Feedback gebe, entscheiden Leute mit emotionalen / persönlichen Ansichten und selbst wenn Nutzungszahlen o.ä. mir rechtgeben würden, bleibt es dabei. Hört man sich um, bekommt man aber mit, dass dies kein persönliches Problem ist, sondern oft in der Welt der Kommunikation vorkommt. Wenn euch sowas betrifft und Ihr damit Probleme habt, liegt es nicht zwangsweise an euch, sondern ist etwas, was man irgendwie sinnvoll umgehen / erarbeiten muss. 

Kritik 

Könnt Ihr gut mit Kritik umgehen oder Kritik weitergebeben? Viele könne es nicht und das geht durch alle Positionen durch. Oft ist es egal was man macht, irgendjemand findet es eh nicht gut, oder hat Kritik, aber es geht darum, ob es angebracht, sachlich oder unangebracht und unsinnig ist. Sinnvolle Kritik dürfte jeder kennen: da hat man etwas vergesse und wird darauf hingewiesen oder man macht einen Fehler und bekommt diese sachlich erklärt und gut ist es damit. Es ist im Arbeitsleben aber leider oft lächerlich, da Leute Tatschen missverstehen oder Dinge verdrehen und vergessen. In der Praxis sieht man oft Probleme: Z.B. jemand einmal eine Sache nicht so perfekt macht, wie jagend anderes diese haben möchte, obwohl es immer noch perfekt ist und bekommt dafür Kritik oder soll schlimmstenfalls etwas nicht nochmal machen. Das kann fatal falsch und wenn man Pech hat, hängt dann der Haussegen schief. Eine Herausforderung für Teamleitungen und Führungspositionen, sowie fürs gesamt Team. Schaut euch Moderatoren im Fernsehen an: Tag 1 bis Tag x und wie gut die werden, obwohl man die an Tag 1 vielleicht schon hätte wegtun können.

  • Aus der Praxis: Die meisten Beispiele darf ich nicht so einfach wiedergeben, da die nicht mich betreffen, auch wenn da echt gute dabei wäre, die sogar recht weitreichend wären. Ein gutes Beispiel habe ich aber von mir und das hatte sich damals recht hoch geschaukelt. Da hatte ich zwei parallele Arbeitsaufträge bekommen von denen einer die höhere Priorität durch die Stelle und durch meine Einschätzung der Dringlichkeit hatte und das andere wollte ich danach machen. Das hat einer Person nicht gepasst und wurde persönlich genommen, als Kritik an der Person, dabei hatte es einfach nur etwas mit selbständigen Arbeitsprozessmanagement zu tun. 

 

Gendern

  • Gendern ist nicht barrierefrei: Es gibt sprachliche Missverständnisse und Probleme beim erfassen von Text. 

Ich weiß, gendern ist ein echt nervendes Thema, aber es muss halt manchmal sein. Das Gendern ist aktuell "wichtig" für jeglichen Schriftverkehr. Natürlich gibt es auch Ausnahmen, also Dokumente, bei denen es rechtlich gesehen unrelevant ist (z.B. gab es mal ein Gerichtsurteil zu Schreiben von Banken, die nicht gendern mussten). Wann und wie Ihr Gendern müsst, teilt euch jemand von der Arbeitsstelle mit, z.B. die Rechtsabteilung, die Gleichstellungs-Abteilung, oder die Pressestelle. Falls etwas dadurch seltsam klingt oder einen unüblichen Sprachgebrauch und damit missverständliche Stellen bekommt, fügt Ihr ein Sternchen ein und nennt die nicht gegenderte Form zur Klärung. Zumindest mache ich das so. Tipp: Wenn euer Text nicht komplett schlecht aussehen soll, trennt Ihr keine Wörter mit Doppelpunkt um dann "innen" anzuhängen. Schreibt lieber die neutralen Formen der Wörter hin, nur habt Ihr durch Richtlinien der Einrichtung nicht immer eine Option. Wenn Ihr selber einfache Dinge nachschlagen wollt, könnt Ihr z.B. diese Seite nutzen:

Man muss damit rechnen, dass man für die Anwendung von gegenderten Formen in Mails auch mal negatives Feedback erhält. Mein Tipp: Zeigt dafür einfach Verständnis und verweist auf die Richtlinien des Hauses, egal was Ihr davon selbst haltet. So geht Ihr Auseinandersetzungen aus dem Weg.

 

Aus der Praxis:

Sehr viele machen beim setzen von :innen Fehler. Große Unternehmen verlieren durchs gendern Abo-Zahlen und rudern nun teils zurück.

  • Ein Wissenschaftler kündigt ein Event an und im gesprochenen sagt er "Kolleg:innen sind herzlich eingeladen". Zum einen kann man so nicht gendern, da das Wort so nicht getrennt wird und zum anderen kam auch direkt die fälschliche Feststellung von Frauen aus der Runde, dass Männer nicht eingeladen sind. Gendern ist für die Kommunikation eine Hürde, die mit viel absurden Dingen daherkommen kann. "Gendern" ist nicht barrierefrei!

Was nicht alles falsch gegendert wird: Da wollen Einrichtungen im Trend bleiben und an vielen Stellen passieren dabei Fehler. Ganz oft liest man in kleinen Zeitungen oder großen Online-Zeitungen falsche Trennungen fürs gendern und auch in den eigenen Einrichtungen passieren schnell Fehler. Ich vermeide die unschönen Sternchen oder Doppelpunkte lieber, aber die Hausregeln unterbinden dies ggf. Wenigstens stehe ich nicht allein mit etwas kritischer Meinung da und Kritik ist erlaubt. Umschreibende Begriffe, Paarformen oder die separate Nennung sind viel angenehmer. Beispiele, die mir aufgefallen sind: 

  • Aus einer Bibliotheksmail aus der Fernleihe: "Liebe Kolleg:innen". Der "Kolleg" vermisst hier ein "en".
  • Aus einem Mail-Verteiler einer großen Messe: "... Verlage ihre Kandidat:innen". In dem Fall würde Kandidat nicht funktionieren und es müsste "ihre Kandidatinnen und Kandidaten" oder "ihre Kandidierenden" (falls man letzteres so nutzen kann) heißen.
  • Aus einer Zeitung: „Jüd:innen“. So kann man nicht gendern. Die Zeitung hatte auch keinen Doppelpunkt, sondern einen Stern verwendet ...
  • Aus einer Arbeitsstelle. Ich habe um Korrektur gebeten, die zügig erfolgte. „[…] von den meisten Empfänger:innen“. Hier müsste es auf "Empfängern" enden. Auch so konnte man nicht gendern.
  • "Zahlreichen Besucher*innen" aus einer Frauen-Zeitschrift. Hier müsste es "Zahlreichen Besucherinnen und Besuchern" heißen. Das kommt von "Besucher/innen", was ok ist, aber nicht mit "zahlreichen", da dies "zahlreichen Besucher" ergibt.
  • In einem weiteren Satz: (Satzanfang) "Besucher*innen wurden im Zuge ...", was mit "Besucher wurden im Zuge" Sinn ergeben würde, aber nicht im Kontext des folgenden Textes, da es dafür "Besuchern" sein müsste. Auch das ist damit falsch gegendert.
  • Aus einem Online Artikel: "Expert:innen zufolge" ... also "Expert zufolge" und es müsste hier "Expertinnen und Experten" zufolge heißen. Meist kennt man aber die Quelle von Aussagen und sobald es nur eine Person ist, wird gendern unsinnig.
  • Aus einer Online Zeitschrift: "von ihren Besitzer:innen abhalten". Hier muss es entweder die einzahl oder Mehrzahl sein, aber keine Mischung.

Allein in der letzten Wochen (und es nimmt kein Ende), sind mir dutzende fehlerhafte Gendervarianten in Zeitungsartikeln aufgefallen. Für mich heißt dies nur, dass die Leute es nicht wollen und sich entsprechend auch keine Minute damit auseinandersetzen, was ich aber weniger kritisch sehe, als es dieser Text hier vermuten lässt, mir fällt es lediglich auf. Allerdings kann es z.B. bei Redaktionen auch aus Zeitgründen passieren, jedoch ist damit nicht jeder Fehler erklärt. Was auch oft hinzukommt: einige Stellen haben Deutsch erst gelernt und sind mit diesen seltsamen Sonderheiten ein wenig überfordert und andere trennen einfach so, dass "innen" am Ende steht, ohne das der Rest wirklich interessiert. Hätte man dies doch einfach alles so gelassen wie es war. Es wäre alles kein Problem, wenn nicht Stellen Druck für die Varianten mit Trennungen machen würden. Richtige alternative Schreibweisen bekommen die meisten Autoren hin, was hier dann z.B. Autorinnen oder umschreibende Begriffe wären und dies sieht gleich viel angenehmer aus als Doppelpunkte. Ich persönlich verwende gerne „die Person“ und schon hat man kein Problem mehr, nur passt dies in den meisten Fällen nicht zur empfangenden Person.

  • Wo man echt überlegen muss, aber es geht. In Mehrzahl "Pendler:innen". Das passt, liest sich aber wie ein Bremsklotz im Text.
  • Jedes mal wenn ich "innen" lese, muss ich an "außen" denken. Die Dachdecker:innen & außen, wobei überwiegend außen.
  • Chef, Chef, die Stellenausschreibung können wir so nicht machen, wir haben schon genügend Personal für Innen, es gibt kaum noch Platz im Büro. Wir brauchen Leute im Außendienst. 

Da ich bei der Arbeit die Webinhalte der Bibliothek mit betreue, achte ich dabei natürlich auf die Richtlinien der Einrichtung, aber privat nicht, zumindest nutze ich die Doppelpunkte nicht freiwillig. Wenn man gendern möchte, dann doch mit z.B. beiden erforderlichen Begriffen oder allgemeinen Formen.

 

Fun-Fact: es stört sich in der Praxis kaum jemand an Fehlern. Wie ich feststellen musste, trifft man oft auch auf Doppelmoral bei einige Stellen. Sehr unzufrieden bin ich bisher mit einigen Gleichstellungsstellen, die Dinge fordern, aber selber nicht umsetzen und den Standpunkt nach Lust und Laune anpassen. 

Werbung

Werbung für die Bibliothek

Ein paar Schulungen und Vorträge von Pressestellen später … Es ist gar nicht so leicht, etwas so wenig Sensationelles wie eine Bibliothek zu bewerben. Das positive Vorweg: es ist machbar, aber bereits regionale Gebiete abzudecken, ist nicht leicht. Es würde für überregionale Dinge etwas schlechter aussehen, wenn man nicht gerade ein absolutes Highlight an Angeboten / Veranstaltungen hat, jedoch möchte man als Bibliothek meist eher regionale oder örtliche Zielgruppen ansprechen.

 

Aushänge, Fernsehen, Mobile Werbung, Mundpropaganda, Radio, Schulbesuche, Social-Media, Webseite, Zeitung 

Was tut man nicht alles, damit Menschen in die Bibliothek kommen. Lesen sollen die Leute, aber auch Besucherzahlen müssen für die Rechtfertigung der Finanzierung einer Bibliothek stimmen. Im Normalfall kommen Menschen automatisch in die Bibliothek, z.B. um Kosten bei Büchern (und anderen Medien) zu sparen, oder z.B. zum Lernen. Werbung wäre ein Zusatz, um mehr Personen aufmerksam zu machen, oder auch um besondere Ereignisse anzukündigen. Würde man besonderes Organisieren und bekommt dann keinen Zulauf, könnte man es nur schwer begründen, Veranstaltungen zu wiederholen. Viele Möglichkeiten für Werbung, aber nicht alles bringt gleich viel. Bedenkt aber bitte immer, jede individuelle Person kann ein anderen Medium nutzen, also muss man entweder so viel wie möglich bespielen, oder man muss die mögliche Zielgruppe und deren Medium abschätzen. Viel hilft viel stimmt, aber wenig kann auch viel bringen, wenn es gezielt ist.

 

Ohne Reichweitenmessung fehlen immer Anhaltspunkte zur Einschätzung der Wirksamkeit von Werbung. Bei einem Zeitungsartikel im gedruckten Zustand, wisst Ihr maximal die Abonnentenzahl der Zeitung, aber nicht die tatsächlichen Lesenden. Bei einem komplett analysierten Post auf einem Social Media Kanal sehr Ihr ziemlich genau was los ist. Dank Datenschutz und anderen Aspekten, ist dies aber auch nicht mehr immer gegeben. 

 

Aushänge

Gut für FaMI-Projekte und praktisch für alle Budgets. Aushänge, Poster, Flyer und ähnliches kann man relativ einfache erstellen oder erstellen lassen. Auch kann man die gut verteilen. Hausintern ist dies recht üblich, aber auch bei kleineren größeren Veranstaltungen, könnte man solche Dinge z.B. im Ort aushängen oder verteilen lassen. Wenn Ihr solche Medien selbst erstellen sollt, schaut euch professionelle Broschüren und Vorlagen aus Office-Programmen an, damit Ihr Anhaltspunkte fürs Layout habt. Der Effekt von Aushängen o.ä. ist recht begrenzt, jedoch gerade im örtlichen Umfeld gar nicht so schlecht und mehr möchte man ja ggf. gar nicht. Aushänge findet man z.B. in Schulen, oder an örtlich relevanten Orten. 

   

Fernsehen

Siehe Punkt zu Radio, nur fürs Fernsehen noch schwieriger. Eigentlich hat diese Medium für eine Bibliothek nicht viel zu bieten, zumindest soweit ich dies beurteilen kann. 

Gibt es regionale Fernsehender? Crossmediale Content-Produktion wäre eine Idee. 

 

Mobile Werbung

Bücherbus, Messestände, Schulbesuche (nochmal separat erwähnt), Stand bei Ortsveranstaltungen. Man kann auch hier viel machen, jedoch ist das Budget unterschiedlich. In einer Schulung wurde viel über Bücherbusse geredet und der Tipp gegeben, dass jede Bibliothek einen Bücherbus haben sollte. So viel zu guten Schulungen, wenn die Vortragenden auf einen Punkt festgefahren sind und alle Zuhörenden darauf hinweisen, dass für so etwas kein Personal und kein Budget da ist, aber weitere darauf behaart wird.

 

Für kleiner Bibliotheken ist es wohl eher selten, aber große Bibliotheken, oder solche mit speziellen regionalen Anforderungen, kommt ein Bücherbus in Frage. Auch Messestände sind nur was für ganz große Bibliotheken, z.B. mit technischen Eigenentwicklungen oder Sondersammlungen. Bei Ortsveranstaltungen, z.B. auf einem Dorffest, ergibt ein Stand schon eher Sinn.

 

Mundpropaganda

Bei der Arbeit hört man von Kolleginnen von Elternabenden und welche Infos man dort austauscht und wie schlimm die Elternabenden sind, aber der erste Punkt ist relevant. Infos zu Bibliotheken, zu Büchern für Schulprojekte und Interessen der Kinder sind über Bibliotheken gut abgedeckt. 

 

Radio

Radiowerbung gibt es z.B. als FaMI-Projekte und Radio-Werbung kann man auch schalten. Ob man damit noch eine passende Zielgruppe erreicht? Es gibt es und es ist machbar, aber das Ergebnis wird vermutlich nicht dem gewünschten entsprechen, zumindest kann ich mir dies nicht direkt vorstellen. Wenn man ein großes, relevantes Event hat, kann es aber wie bei der Zeitung sein. 

Denkt evtl. auch an Schul-Radiosender und ansonsten eher nur an regionale Radiosender.

 

Schulbesuche

Wo findet Ihr die Zielgruppen? Eine mögliche Zielgruppe sitzt in der Schule und da kann man theoretisch auch mal hingehen. Kurzvorträge über Themenbereiche, mit Vorstellung von Büchern und schon habt Ihr einen Kontaktpunkt.

 

Da man damit regional und im Einzugsgebiet sein kann, es wenig Budget braucht und ebenfalls super als FaMI-Projekt funktionieren würde, ergibt dies durchaus Sinn. 

 

Ideen: Literatur und Broschüren über Berufe und weiterführende Schulen gebündelt in der Bibliothek haben. Deckt in der Bibliothek alle Lebensbereiche mit Bücher, Infos zu Internetseiten und mehr ab.  

 

Social-Media &Webseite

Es gibt immer Bewegung in den modernen Medien. Einige Plattformen sind veraltet und nicht mehr aktuell, andere erreichen meist nur spezielle Zielgruppen und insgesamt wird auch weniger „geteilt“, was gerade zu Beginn stärker vorkam. Auch einfach nur „frech“ sein, hilft beim erstellen eines Beitrags nicht mehr. In Unternehmen gibt es daher schnell Generationsprobleme beim erstellen von Konzepten und die Zielgruppen sind nicht nur von der Plattform abhängig, sondern auch vom erstellen z.B. Post. 

 

Generell ist ein einfacher Post auf einer Plattform ok, wird aber nur wenige Leute erreiche. Evtl. habt Ihr damit eure Zielgruppe und es passt, oder man müsste sich auf mehrere Plattformen ausbreiten. Im Normalfall, gerade als Bibliothek, habt Ihr eher weniger Aufrufe, erreicht aber eine bestimmte Zielgruppe und könnt das mit gutem Inhalt / Content steigern. 

 

Was man nun möchte, ist ein Gedanke, den man sich entsprechend Stellen muss. Twitter erreicht wohl weniger das regionale. Pinterest klappt nur, wenn Ihr tolle Bilder oder Ideen habt, erreicht aber auch weniger die eigentliche Zielregion. Facebook kann passend sein, zählt aber eher zum veralteten und es wird nicht mehr viel an Nutzenden hinzukommen, wenn nicht etwas neues kommt. Instagram ist ähnlich wie Pinterest, aber man erreicht ggf. eher auch lokale Regionen, aber auch her sind Bibliotheken nicht die besten Quellen für ansprechenden Content. TikTok ist das „neueste“ und alt wenn der Text hier steht. Auch hier ist es schwierig viral zu gehen, aber evtl. klappt es lokal. Ich bin bei beim Thema aber ab TikTok komplett raus. Die alten Dinge kenne ich, aber danach ist es sehr spekulativ, was man erreicht. Macht Ihr viral gute Dinge, klappt dies super und bedenkt, Ihr wollt ja eigentlich eher nur regional erfolgreich sein und das kann klappen. Ladet z.B. gezielt Leute ein eurer Kanälen zu folgen, oder macht Werbung als Zielgruppen-zugeschnittener / Altersgerechter Kanal. Wollte Ihr was überregionales, oder einfach eine sichtbare Reichweite? Dann solltet Ihr ein Budget festlegen und Werbeanzeigen auf den sozialen Medien schalten, parallel aber auch Content haben. 

 

Eine sehr große Hürde sind am Ende aber auch Vorgaben der eigenen Institution und der Vorgesetzten. Einen gemeinsamen Nenner zu finden, kann schwer sein. Schaut euch vielleicht im Team an, was andere Bibliotheken auf den diversen Kanälen machen, vergleicht dabei die sichtbaren Zahlen und was langweilig und was gut wirkt. Marktanalyse und die Freigabe, sowie Interesse am Ausprobieren sind schon relevant.

 

Fun-Fact: über verschiedene Schulungen habe ich von Bibliotheken gehört, deren Leitungen eigenständig, über die Weisungen von Trägern hinweg, Social-Media-Accounts eingerichtet haben. Das haben die Leitungsstellen selbst an den Tagen gesagt und sind sich bewusst, dass es dafür ggf. auch mehr Ärger geben kann. Mein Tipp: macht so einen Blödsinn nicht. Ihr habt eine Sorgfaltspflicht und wenn Ihr wisst, dass eine Arbeitsanweisung nicht erlaubt ist, dürft Ihr die auch nicht ausführen. In so einem Fall müsstet Ihr dies dem Träger melden. 

 

Zeitung  

Wie bei allen Medien, braucht es auch hier mehr als nur eine Idee. Planung und Ahnung sind gefragt. Gute Pressestellen können helfen, aber am besten wäre ein Kontakt zu einem Journalisten. 

Lohnt sich ein Zeitungsartikel für die Bibliothek? Eher nicht, wenn man Aufwand und Interesse der Redaktionen betrachtet. Eine Veranstaltung zu bewerben wäre eine Idee, aber erst mit Top Rednern von bekannten Firmen wird es für Redaktionen relevant.

 

Ok, kleine Bibliotheken haben dieses Level an Veranstaltungen nicht, aber es gibt dennoch Verwendung für Zeitungen. 

  • Lokalzeitungen: klein und lokal, oft etwas offener für kleine Dinge, die aus der Region kommen und ganz ok für Bibliotheken. Die Zielgruppe ist ggf. nicht ideal.
  • Zeitungsabschnitte zur Selbstveröffentlichung: Große Zeitungen haben inzwischen wenig Interesse alle Anfragen über Redaktionen laufen zu lassen, da dies viel Zeit verschlingt. Darum gibt es nun oft Abschnitte zur Selbstveröffentlichung, ohne redaktionelle Prüfung. Solche Artikel gehen dann ggf. in den Druck und oder Online, aber ohne Zeitvorgabe und ohne garantierte Veröffentlichung.  

Wie gesagt, es gibt auch kleine Zeitungen und Ortsblättchen, die je nach Zielgruppe ausreichend sein können. Wie lädt man Pressevertreter ein? Ein selbstständiger Journalist und Pressevertreter hat dazu gesagt, Getränke und Essen frei Haus gehören zu jedem Pressetermin dazu. Fehlt eine Brezel und man bekommt nur was zu trinken, denkt man sich, die sind zu knausrig für eine Brezel. Einschleimen sollte man sich aber nicht, nur sehr zuvorkommend sein. Mein Tipp: spart nicht an der falschen Stelle, aber lasst es normal wirken.

No-Go’s: PDF an Redaktionen. Word ist besser, da daraus einfacher zu kopieren ist und Programme daraus einfacher importieren können. Infos, die ein Journalist selbst erst raus suchen muss, sind keine gute Idee. 

 

Ein Textvorschlag, nicht zu lang (max. eine DIN A4 Seite) und eine übersichtliche Faktenliste dazu und schon läuft es besser. Sich auf Zeitungen zu beschränken ist allerdings keine gute Idee, da z.B. die Leserschaft nicht zwangsweise zur Zielgruppe gehört und nicht mehr so viele Leute Zeitungen bekommen. 

 

Denkt evtl. auch an Schülerzeitungen.


Flyer & Plakate

In jeder Bibliothek braucht man mal ein paar Werbemittel, so z.B. für die eigenen kleinen Veranstaltungen und auch zum Bewerben von Angeboten in der Bibliothek. Nun kann man Werbemittel, wie z.B. Flyer in Auftrag geben, aber sofern es nichts Größeres ist, erstellen viele Bibliotheken Aushänge und Plakate einfach selbst. 

  • Man kann Aushänge oder Flyer selbst erstellen, Vorlagen über Programme nutzen, oder eine Firma mit der Umsetzung beauftragen. 

In den meisten Fällen, sofern es nicht eine größere Veranstaltung oder eine längerfristige Aktion ist, macht man kleine Flyer oder Plakate auch gerne selbst. Es sind auch typische FaMI-Projekte. Bei größeren Dingen kommen oft die hauseigenen Designabteilungen und oder Fremdfirmen ins Spiel. 

 

Selbermachen: Es gibt inzwischen zahlreichen Programmen, auch kostenlose, die schönen Vorlagen haben, die man auch noch anpassen kann. Bedenkt aber, dass die oftmals für Unternehmen nicht kostenlos sind, auch wenn dies im ersten Moment keiner prüft. Installieren und nutzen geht dann z.B., aber rechtlich wäre es nicht in Ordnung. IT-Abteilungen installieren solche Anwendungen dann auch ggf. nicht auf eurem Rechner. Es geht aber auch simpel mit On-Board-Mitteln. Wenn Ihr Office Produkte habt, können diese meist einfache Grafiken, bunte Flächen und Text setzen, wobei vieles Vector-Grafiken sind. Auch können verschieden Programme, wie z.B. Word auch QR-Codes erstellen und ansonsten gibt es dazu auch online diverse Generatoren. Mehr braucht Ihr nicht, da heute viel minimalistisch gehalten wird.  Ergänzen könnt Ihr einen Aushang auch mit einem Bild, was die meisten Smartphones, Tablets oder einfachen Kameras in ausreichender Qualität bieten. Auch könnt Ihr bei hauseigenen Designabteilungen nach Bildmaterial fragen, oder lasst euch einmal von einem Fotografen Bilder anfertigen, oder sucht nach lizenzfreien Bildern im Internet (dabei müsst Ihr aber auch die Originalquelle und deren rechtlichen Regelungen achten). Ihr wollt Top-Ergebnisse, habt aber kein Budget für Bildbearbeitungs- und Layoutsoftware? Kein Problem! Schaut euch mal die Produktpalette von Affinity an. Da habt Ihr alles dabei.

 

Minimalistische Optik in Word - Beispiel: Nehmt ein Worddokument und zieht einen Kasten (Einfügen, Formen). Macht den Kasten so breit wie das Dokument und dreht diesen in eine diagonale Position. Gebt dem Kasten eine knallige Farbe und lasst ihn grob etwas weniger als die hälfte des Dokuments diagonal überlagern. So schnell habt Ihr die Grundlage für einen simplen Aushang, der auffällt. Nun noch eine Überschrift, etwas Text in die farblose Fläche, Logo der Einrichtung und einen QR-Code in der Mitte oder auf der farbigen Fläche einfügen. Es ist einfach, sieht simpler aus als man es vielleicht haben möchte, erfüllt aber seinen Zweck und sieht besser aus als man meinen könnte. Einige Aspekte erledigen sich über die Vorgaben von CI, VI, oder wie man die Unternehmensvorgaben noch benennen möchte. Man kann viel erreichen, wenn man mit den Layout-Optionen spielt. Text einrücken, separate Textfelder, Überschriften, Textfarben, Screenshots einfügen, vorgefertigte Illustrationen aus Vorlagen (sogar direkt in Word) und mehr. 

 

Barcodes in Word: Über die Feldfunktionen „DisplayBarcode“ und kleinere Codezeilen werden euch 10 verschiedene Arten von Barcodes zur Verfügung gestellt. Damit deckt Word auch in dem Bereich ein gutes Spektrum ab. Ist ein Feld entsprechend erstellt, kann man die Feldfunktionen mit Option „Feldfunktionen ein/aus“ (rechtsklick) wechseln und zwischen Code und Darstellung des Barcodes umschalten.

 

QR-Code in Word: Word kann QR-Codes erzeugen, aber nicht über das Menü, sondern über die Feldfunktion. Man muss folgendes eingeben und erhält damit ein steuerbares Feld. STRG+F9. Es wird ein Funktionsfeld erstellt, welches u.a. durch die geschweiften Klammern sichtbar ist. Nun füllt man die entsprechenden Argumente in die Code-Zeile. Das Ergebnis sieht dann z.B. so aus: { DisplayBarcode "https://####" QR \q 3 \s 60}. Um sich den Barcode als Ergebnis anzeigen zu lassen, aktiviert man nun die Feldfunktion. Wie schon erwähnt, findet man auf der Info-Seite von Microsoft noch weitere Eingabemöglichkeiten. Im genannten Beispiel für einen QR-Code sind folgende Angaben enthalten: „QR“ steht für einen QR-2D-Barcode, „\q“ ist ein Feldargument und gibt die Fehlerkorrekturstufe vom QR-Code an. Werte von 0 bis 3 sind erlaubt. Im MS Beispiel ist der Wert 3 und scheint die großen schwarzen Kästchen zu erzeugen. „\s“ ist ein Feldargument und gibt den Skalierungsfaktor für das Symbol an. Erlaubt sind Werte in ganzen Prozentpunkten zwischen 10 und 1000.

 

Tipp: Das Barcode-Feld macht ein paar Umstände, z.B. wenn man es an eine neue Position bringen möchte. Einfach geht es, indem man ein Textfeld erstellt und den Barcode dort hinein steckt. Nun kann man das Textfeld verschieben, fast ohne Probleme. Das Textfeld hat allerdings ggf. einen Rahmen und der Barcode lässt sich nicht über das Textfeld skalieren. Ist der Rahmen zu klein, hat man manchmal Schwierigkeiten das Menü mit Rechtsklick zu öffnen und auch der Barcode kann in der Darstellung abgeschnitten sein. Zieht also das umrahmende Feld mit der Maus auf eine gewünschte oder größere Größe. Die Parameter für den Barcode stellen nur dessen Größe um. Jeder Link erzeugt unterschiedliche große QR-Codes und entsprechend muss man ggf. den Skalierungsfaktor anpassen. Im Vorfeld entsprechende Freistellen in einem Dokument vorzuplanen ist daher nicht immer ganz einfach. Es gibt weitere Eingaben, die z.B. die Rotation oder die Farbe vom QR-Code steuern. Schaut euch die Liste einfach mal auf der MS Seite an.

 

Quelle: https://support.microsoft.com/de-de/office/feldfunktionen-displaybarcode-6d81eade-762d-4b44-ae81-f9d3d9e07be3

 

Weniger ist mehr, oder? 

Schilder, Poster und Aushänge sind immer schon ein großes Thema. Wie macht man auf Veranstaltungen oder andere Infos aufmerksam? Es ist nicht einfach, da viele die Schilder usw. einfach übersehen, oder den Inhalt nicht erfassen / diesen nicht dauerhaft behalten. 

Keine Sorge, diese Probleme haben echt alle Stellen. 

 

Aus der Praxis:

  • ich habe die Erfragung gemacht, dass mehr als zweit Themen auf einmal nicht gehen.
  • Mehr als 3 Punkte sind ebenfalls zu viel.
  • Stichpunkte sind besser als Sätze. 
  • QR Codes sind nett, die Nutzung ist aber gering. Oft kommen Nutzende zu mir und fragen nach Punkte auf Schildern, obwohl der QR-Code nebendran war und zum Inhalt führen würde.
  • Bilder und Icons sehen ggf. gut aus, lenke Blicke, aber werden ggf. auch überschätzt. Ein dezentes Bild, ein gut aufgebauter Textabschnitt und ein QR-Code machen was her. Viel vom Ergebnis bekommt man aber ohne Zählung von z.B. Seitenaufrufen nicht mit.
  • Meiner Meinung darf es auch mal geschmackvoll provokant sein, damit jemand etwas liest, nur wird mir dies in unserer Bibliothek leider untersagt. In Gesprächen mit Nutzenden war diese Idee aber als ok angesehen worden.
  • Themen sollten an momentanen Interessen der Zielgruppe orientiert sein. Oft muss ich mir mit ansehen, wie Leute Schilder aufstellten die auf Events hinwiesen, die komplett am aktuellen Arbeitsfeld der Zielgruppe vorbeigingen. Dann braucht man sich über ausbleibendes Interesse auch nicht wundern. 

Telefon, Mail, Chat, Ticket.

Prüft, ob es bei euch Richtlinien zum Umgang gibt. Dabei geht es um Infos und Inhalte, dabei auch die Anhänge die rausgegeben oder angenommen werden dürfen. Wer mit diesen Themen arbeitet, muss sich mit den Grundlagen von Datenschutz und Datensicherheit auskennen. Schulungen dazu sind aber leider meist nicht im guten Umfang bereitgestellt und man muss sich selbst informieren.

 

Klassisch sind Standard-Floskeln zur Begrüßung und Signaturen.

Am Telefon braucht Ihr eine kurze Begrüßung: "Einrichtung, Abteilung, Name, was kann ich für Sie tun / Hallo". Oft werden die ersten Worte durch schlechte Verbindungen abgeschnitten, daher ist der Unternehmensname am Anfang schon ganz ok. Erfahrungsgemäß merken sich viele eh den ganzen Anfang nicht und warten nur darauf, die Frage zu stellen. Damit man schnell reagieren kann, sollte man aber seinen Begrüßungssatz parat haben. 

 

Bei Mails hat man eine Einleitung und eine Signatur. Meine Einleitung ist intern (entsprechen der Vorgabe) z.B. "Liebe Frau XY, oder Lieber Herr XY, vielen Dank für Ihre Anfrage." und extern kommt "Sehr geehrte oder geehrter". Dadurch braucht man auch nicht drüber nachdenken und auch der erste Satz den man nun eingibt, fängt immer Groß an. Die Signatur ist meist von den Einrichtungen vorgegeben. Name, Abteilung, Anschrift und Kontaktdaten stehen da drin. Vorweg habe ich immer noch "Bei Fragen können Sie sich gerne an mich wenden" stehen.  

 

Chat und Ticket sind ganz anders, aber es kommt auf die Personen an, mit denen man schreibt. Meist reicht "Hi" und "Besten Dank", aber es gibt auch Leute, die es genau wie Mails nutzen, jedoch selten. Ich habe mein Ticketsystem so eingestellt, dass ich wie bei Mails eine Signatur und Begrüßung habe. Im Chat bin ich lockerer, aber da muss man echt aufpassen. Hat jemand nichts mit Chats zu tun und das Gegenstück ist z.B. ein Computerspieler, so treffen evtl. Welten aufeinander. Ganze Sätze und eine Form ähnlich zur Mail, sollte da ggf. schon erhalten bleiben, bis man sich auf etwas geeinigt hat.

  • Aus der Praxis: Chats mit Online-Händlern oder Telekommunikationsanbietern zeigen wie es geht: "Du" ist dort Standard (wirkt aber auf mich sehr unseriös), die Sprache bleibt normal ist aber sehr abgekürzt und wirkt ggf. weniger nett. Hauptsache schnell und treffsicher. Zusätzlich bauen die aber separat sehr viele nette Worte zusätzlich ein, was extrem nervt. Wenn man also normal bleibt, klappt auch das gut. 

Ticketsysteme und Chat haben wir bei meiner Arbeitsstelle auch, aber es wird nur wenig angenommen. Mails sind viel beliebter. Die meisten können viel besser mit Mails und Mailprogrammen umgehen, als mit Ticket und Chat. Eine gute Sache sind Kombinationen, also wenn Ticketsysteme in den anderen Dingen integriert sind.

Webseite.

Für ein Minimum einer Bibliotheksseite würde ich eine Startseite erwarten, sowie ein eingebundener Katalog (OPAC) und die Öffnungszeiten, sowie Kontaktangaben. Das wäre das absolute Minimum. 

 

Inhalte, die man erwarten könnte: 

  • News, Events, Schulungen
  • Hauptkatalog (OPAC oder Discovery Systeme)
  • Weitere Datenbanken
  • Zeitschriften
  • Kontakt, Anschrift, Öffnungszeiten, Bibliothekssigel
  • Anleitungen / A-Z / Erklärungen
  • Benutzungsordnung
  • Partnerinstitutionen (sind bei meiner Arbeitsstelle z.B. nicht aufgeführt, was ich schade finde.)
  • Software & Recherche Tipps / Literaturlisten
  • Nachhaltigkeit
  • Projekte & Wettbewerbe

Eine Bibliotheksseite ist das Aushängeschild der Einrichtung und so sollte man es auch verstehen. Dieses Schild muss gut gesehen werden und im Internet heißt dies u.a. Mehrwert, wichtige Schlagwörter und Anpassung, Bei der Bibliothek, in der ich beschäftigt bin, war die Webseite alt und ich habe damals die ersten neuen Inhalte initiativ hinzugefügt. Das waren zwei große FAQ Abschnitte, danach habe ich unsere A-Z Erklärungen zu allen Themen komplett erneuert. Im Anschluss gab es eine Umstellung des CMS, wobei wir dann die Seiten neu aufgeteilt haben. Der neueste Punkt ist eine Seite zur Nachhaltigkeit, die ich initiativ erstellt habe, die aktuell noch in der Testphase ist, d.h. diese ist schon freigegeben und live, muss von mir noch übersetzt und direkter verlinkt werden. Die Aufrufe der Bibliothekswebseite sind seitdem gut gestiegen und die Sichtbarkeit in Suchmaschinen hat sich deutlich verbessert. Der SEO Part wurde aber von der Onlineredaktion übernommen, die meine Überarbeitungen des Inhalts aber sehr positiv gelobt haben. Tatsächlich hätte ich auch Zugriff auf die SEO Abschnitte, jedoch habe ich davon weniger Ahnung als die Fachleute. Man muss auch seine Grenzen kennen, damit man möglichst perfekte Ergebnisse bekommt. 

 

Nach und nach sollte man wichtige Schlagworte abdecken. Den Webauftritt von Bibliotheken kann man gut an Kernthemen entlang aufbauen. Auch allgemeine Fragen, wie Nachhaltigkeit, Umweltschutz oder Bildungsthemen können zu separaten Seiten führen, solange Ihr ein Konzept mit Mehrwert dort unterbringt.

 

Ergänzungen wären nun noch Regionale Angebote, wie z.B. Übersichten der lokalen Bücherschränke, oder Lesungen und andere Events in der Region, oder von Partnereinrichtungen. Für meine Arbeitsstelle hatte ich z.B. mal vorgeschlagen, eine Übersicht über die regionalen Bücherschränke zu verlinken und mit ein paar Infos anzureichern, passende Listen findet man auf Wikipedia, aber es war nicht gewünscht, was ich sehr bedauerlich finde. Da man damit mehr Klicks bekommen kann, verstehe u.a. ich die Entscheidung auch nicht wirklich. Immerhin durfte ich bei der o.g. damaligen Umstellung ein paar regionale Kataloge und Bibliotheksübersichten verlinken, aber das ist für die Zugriffszahlen nur ein abgespecktes Angebot, wenn man alles betrachtet, was möglich wäre. Man sieht daran, dass für ein gutes Ergebnisse eben auch alle mitziehen müssen.

FaMIlinks stellt Informationen zum Thema Arbeiten in der Bibliothek bereit: Infos zum Alltag und Tipps bzgl. Fortbildungsseiten. Ursprünglich war FaMIlinks ein Wordpress Blog, mit einer Themensammlung zum Ausbildungsberuf "Fachangestellte für Medien- und Informationsdienste" (FaMI) in der Fachrichtung Bibliothek und diente als alternative Lernmethode, um Inhalte durch erneutes Aufschreiben einzuprägen. Inhalte zur Ausbildung sind allerdings recht Zeitaufwendig in der Nachbearbeitung und ggf. nicht mehr aktuell genug, daher gibt es hier eher allgemeine Inhalte.

Quellen:

Sofern nicht anders ausgewiesen: Berufsausbildung (Unterricht & Betrieb) & berufliche Praxis. (Regelwerke:) RAK-WB, RDA.

(Literatur:)  [1] Bibliothekarisches Grundwissen / Klaus Gantert ; Rupert Hacker ; 8., vollst. neu bearb. und erw. Aufl. ; K. G. Saur Verl. ; 2008 - ISBN 978-3-598-11771-8 (Online Module:) http://moodle.d-nb.de ; http://moodle.d-nb.de/course (Stand 28.11.2012)

 


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