Praktikum

FaMIs lernen über Praktika neue Inhalte, u.a. anderer Fachrichtrungen kennen. Während der Ausbildung gibt es Pflichtpraktika die zu erfüllen sind. Meine Praktika habe ich, ohne an die Ausbildung zu denken, vor der Ausbildung angefangen und dabei mit einer Stellen im Buchhandel und einer im Spielzeugfachhandel gestartet. Danach folgten Praktikumsstellen in der IT und erst kurz vor der Ausbildung habe ich ein Praktikum in einer Zentralbibliothek ÖB gemacht. Während der Ausbildung erfolgte noch ein ÖB Praktikum und ein Archiv-Praktikum in einem Kreisarchiv. Eine runde Sache, wenn man viele Einblicke sammeln kann.

 

Wenn Ihr die Möglichkeit habt, macht ein Praktikum im Archiv. Die öffentlichen und wissenschaftlichen Bibliotheken unterscheiden sich zwar auch, aber mehr Wissenswertes findet man in der doch unterschiedlichen Arbeit von Archiven. Die großen Unterschiede der ÖB und WB sind natürlich im Detail, aber es bleibt doch sehr vertraut, solange man aufgeschlossen empfangen wird. Wenn ihr beides machen könnt, macht die andere(n) Fachrichtung(en) natürlich auch mit. 

  • Meine Praktikumsstellen während der Ausbildung hatten eine und einmal vier Wochen als Umfang.
  • Meine Praktikumsstellen im Buchhandel und der ÖB Stelle vor der Ausbildung umfassten eine und einmal drei Wochen. 

Ob wir während der Ausbildung auch Praktikanten vor Ort hatten, weiß ich gar nicht mehr, aber im Berufsleben hatten wir auch Praktikantinnen von öffentlichen Bibliotheken in der WB. Man macht für die Ausbildung meist möglichst in den anderen Fachrichtungen ein Praktikum, damit man alles kennenlernt. Bei der Gelegenheit sah man auch, wie gut die Ausbildungen sein können. Teils muss man schon echt überlegen, was man Praktikanten mitgibt, wenn die schon so viel Wissen. Die thematischen Oberflächen, also die Theorie kennt man aus der Ausbildung und lernt dann im Praktikum ein paar Besonderheiten der Einrichtungen kennen. Es sind meist sehr ähnliche Abläufe, aber man gibt ein Einblick in andere Lösungen. Spannend fand ich auch, dass in einer Berufsschule sogar näher auf unterschiedliche Bibliotheksmanagementsysteme eingegangen wird, was bei meiner Berufsschule nicht der Fall war.

 

Theoretisch wären auch Praktika bei z.B. Zulieferern, Verlagen oder eben Buchhändlern eine Idee.


Praktikum im: Buchhandel und Spielzeugfachhandel

 

Zwei Praktikumsstellen waren bei mir auf Buchhandel und Spielzeughandel verteilt. Beides war hilfreich und hat mir gezeigt, ich kann mit den Kunden umgehen, Lager ist auch ok, Warenannahme ist ok, aber alleine vom sehen her mochte ich Kassieren nicht. In den Praktikumsstellen durfte man dies natürlich nicht, aber z.B. Geld zur Bank bringen wurde mir anvertraut.

  • Im Buchhandel ist mir auch das erste und bisher einzige Mal ein Buch kaputt gegangen. Ein 200€ teures Kochbuch war in einer Box verpackt, die entweder nach unten offen war oder von jemanden falsch ins Regal gestellt wurde. Im Regal stand dieses Buch oben, sodass man mit gestreckten Arm dran gehen musste. Wäre es mir nicht aus der Box gefallen, da die wie gesagt nach unten offen war, wäre es auf eine Kundin oder Kunden gefallen. Arbeitssicherheit ist daher im Buchhandel, wie auch der Bibliothek sehr wichtig, da Bücher zwar harmlos aussehen, aber durchaus zu schweren Verletzungen führen können. Man lernt dabei gut, wie unterschiedlich die Anforderungen an die Themen sind und hat quasi schon eine Art Bibliothek, nur mit Verkauf.
  • Im Spielzeugfachhandel habe ich ein chaotisches Lager kennengelernt, was funktioniert, aber ohne das man eine Erklärung bekommt, etwas merkwürdig erscheint. Die Chefin hat mich damals dem Lageristen zugeteilt, was mein Glück war, da die Arbeit so Spaß gemacht hat. Später hat Sie mir gesagt, Sie hat mich so selten gesehen und ich seih daher langsam ??? Sie hatte gar nichts mir mir zu tun und war nie für mich zuständig, hat die anderen nicht gefragt und einfach so agiert. Das ich mich selbstständig um die Regalordnung im Lager und laden gekümmert habe, hat Sie dafür nicht interessiert. Sehr merkwürdig, aber auf solche Leute trifft man im Leben leider häufiger. Spannend waren dabei auch viele Aspekte und es war erschreckend zu sehen, wie viele Diebstahlsicherungen beschädigt im Regal zu finden waren.

Beide Geschäfte gibt es inzwischen nicht mehr. Der Buchladen hat sich von 5 Personen auf 2 Personen und ein kleineres Geschäft verkleinert, nicht größer als eine Bäckerei-Verkaufsfiliale. Früher war an dem Standort auch eine Bäckerei-Café. Als kleines Geschäft läuft es nun viel besser, wirkt persönlicher und es macht Spaß dort zu stöbern.

Das Spielzeuggeschäft hat sich nicht an die Bedürfnisse der Kunden angepasst, das war mir damals schon aufgefallen. Es war zwar alt eingesessen und bekannt, aber ich hab manche Umstände ja selbst mitbekommen. Modellbau ging immer, war aber zu speziell und die Spielsachen entsprachen oft nicht den Kundenwünschen. Einkauf ist gar nicht so einfach, was man später auch in Bibliotheken bedenken muss. Zusammen mit teurer Ladenfläche und Konkurrenz vom Internet und subventionierten Ketten, ging das nicht lange gut.

 

 

Interessant waren aber beide Stellen auf ganz unterschiedliche Weise und ich habe dabei mitbekommen, wie man es nicht macht, welche Dinge gut waren, wie man Personal nicht behandelt und wie es wirklich funktioniert. 

 

Archivpraktikum 2011; Kreisarchiv

 

Beim Aufräumen einiger Ordner auf meinem Arbeitscomputer ist mir doch tatsächlich mein Praktikumsbericht zum Archivpraktikum 2011 in die Hände gefallen. Wie in der Ausbildung zum FaMI üblich, begibt man sich in Praktika um andere Fachrichtungen kennenzulernen. Für meine Ausbildung wurde ein Archivpraktikum nahegelegt, welches während der Ausbildungszeit wahrgenommen wurde.

  • Mein Archivpraktikum fand im Kreisarchiv Euskirchen statt | Archivsparte : Kommunalarchiv, Kreisarchiv
  • Das Archiv war parallel eine kleine Bibliothek. Archivkeller und im Obergeschoss dennoch die Spezialregale für reguläre Bücher, wobei ich nicht direkt einen Blick auf die einfachen Bestände geworfen habe, da es nur um die Archivbestände ging.
  • Projekte im Praktikum: Ausstellung mit Archivalien: ermöglich das raussuchen und Kennenlernen vom Archivgut.

Probleme im Praktikum: nicht alle Archivalien werden stetig gebraucht und so würde man ggf. gar nicht so oft an die Ordner, Mappen und Behälter gehen. Was gibt es also zu tun? Grundsätzlich gehört natürlich auch die Bestandpflege dazu, aber auch einzelne Anfragen kommen hin und wieder, durch die man im Keller stöbern darf. Eine extra Projektstelle hat sich um die Digitalisierung von alten Akten gekümmert, aber da dies zeitlich sehr streng verplant war, durfte niemand sonst an die Geräte oder wirklich zuschauen. 2011 war die Digitalisierung auch noch nicht im großen Umfang angedacht, aber immerhin schon im Prozess, mit einem Gerät, einer Stelle und einem recht großen Keller.

Zum Glück gab es dann das Projekt mit der Ausstellung, die regelmäßig die Gänge des Erdgeschosses verschönern. Abseits von realen Anfragen nach alten Unterlagen, sind solche Projekte gute Möglichkeiten zu recherchieren, die Sortierung zu sehen und aktiv an die Regale zu gehen. Natürlich kann man die alten Akten nicht einfach durchwühlen, da die ja teils auch nicht mehr im idealen Zustand sind, aber man kann schon vielen betrachten. Interessant sind dabei die unterschiedlichen Regale: mit Drehmechanik auf Schiene, manche mit Motor und Notbremsen per Fußleiste. Andere Regale sind einfache Lagerregale. An einigen Stellen hängen Hygrometer um die Luftfeuchtigkeit im Auge zu behalten. In den Bibliotheken sieht man die doch sehr selten, oder gar nicht. Insgesamt gibt es an vielen Stellen Kleinigkeiten zu entdecken und ein Archiv bleibt spannend.

 

Am Ende des Praktikums hat man einige Einblicke erhalten können und aus Kopien alter Unterlagen, Bilder und Stempeln, Bilderrahmen für eine Ausstellung bestückt.

IT-Praktikum: IT-Fachhandel & Uniklinikum Bonn

 

Sehr spannend war das IT-Praktikum, welches ich am Uniklinikum Bonn im ZIS machen durfte. Vor der Bibliotheks-Ausbildung hatte ich eine ITA-Ausbildung angefangen, aber die Abschnitte für Elektrotechnik waren sehr weit weg vom Beruf und für mich war Mathe in der Menge nie so wirklich etwas. Hinzu kamen 4 Stunden tägliches Pendeln mit dem Zug und die Ausbildung wäre nur in NRW anerkannt gewesen. Am Ende waren es viele Faktoren, durch die ich die IT-Ausbildung abgebrochen und die Bibliotheksausbildung gemacht habe. 

  • Beim IT Praktikum durfte man Anfragen des First-Level-Support bearbeiten und einfache Probleme vor Ort an den Arbeitsplätzen beheben, oder z.B. die Remote-Zugriffe freigeben. Mehr kann ich dazu nicht aufführen, da man eine Verschwiegenheitserklärung unterzeichnen musste. So große IT-Systeme sind aber ein cooler Einblick und kleine Infrastrukturen sind heute noch nicht mal so abgesichert, wie die damals schon.
  • Als Projekt konnte ein weitere Praktikant und ich ein kleines Netzwerk aufsetzen, welches aus Server und Clients bestand. Portfreigaben, Installationen und Rechteverwaltung waren Bestandteil, wobei es hauptsächlich um die Rechteverwaltung ging.
  • Es hat Spaß gemacht und die Administration wären auch genau nach meinem Interesse, aber für die Gesamtheit an Aufgaben gibt es sicherlich Leute, die besser geeignet sind. In der Bibliothek werde ich aber in der Abteilung und für Nutzeranfragen bei IT-Problemen hinzugerufen und kümmere mich um die Tickets und andere Supportaufgaben.

Auch im IT-Fachhandel konnte ich Praktika machen, die u.a. Einblicke in die Wartung der Geräte gebracht hat. Parallel durfte man in der Ausbildung noch ein CCNA-Zertifikat machen, was immerhin etwas positives aus der Zeit war. Anderen viel das Zertifikat aber etwas leichter als mir, was auch eine wichtig Erkenntnis ist. Man muss sich nicht auf Teufel komm raus in eine Sache drücken, wenn es doch auch etwas anderes gibt. Auch sollte man immer nach Leuten Ausschau halten, die super gut sind. Für ein Unternehmen sollte man später auch wissen, wen man braucht, um eigene Schwächen auszugleichen und wie man sich gegenseitig unterstützen kann.

 

Praktikum Bibliothek: ÖB Rheinbach und zentrale ÖB Bonn

 

Die beiden Praktika mit öffentlichen Bibliotheken.

  • In der kleinen ÖB gab es einige Abschnitte zu entdecken. Regalpflege, Buchreparatur (nur kurz zum zuschauen), ganz kurz ein paar Tätigkeiten am Computer und ein wenig Ausleihe. Auch wurden Buchspenden durchgesehen und für einen Flohmarkt vorbereitet und verkauft.
  • In der zentralen ÖB gab es nochmal mehr zu sehen. Eingeteilt war ich in der Kinderbibliothek. Auch hier kommt die Regalpflege und Auskunft, aber auch Buchbearbeitung und Versandt an Zweigstellen.

Insgesamt konnte man bei allen Stellen etwas lernen, zwar bei der einen mehr, bei der anderen weniger, aber es hilft alles weiter.  Am chaotischsten waren meist die Führungskräfte die für einen verantwortlich waren. Ein paar Stellen haben es nicht mal auf Nachfrage hinbekommen, ein Praktikumszeugnis auszustellen und eine Stelle ist ohne Übergabe in Urlaub gegangen, sodass von den Vorgesetzten keiner mehr etwas vom Praktikum wusste. Schwierig, aber die meisten Stellen waren insgesamt sehr gut und es hat Spaß gemacht. Die wenigsten Probleme hat man bei kleineren Einrichtungen und die größeren können meist mehr Inhalte bieten. Meine Eindrücke sind nun aber auch schon zich Jahre her und die Zeiten ändern sich.

FaMIlinks stellt Informationen zum Thema Arbeiten in der Bibliothek bereit: Infos zum Alltag und Tipps bzgl. Fortbildungsseiten. Ursprünglich war FaMIlinks ein Wordpress Blog, mit einer Themensammlung zum Ausbildungsberuf "Fachangestellte für Medien- und Informationsdienste" (FaMI) in der Fachrichtung Bibliothek und diente als alternative Lernmethode, um Inhalte durch erneutes Aufschreiben einzuprägen. Inhalte zur Ausbildung sind allerdings recht Zeitaufwendig in der Nachbearbeitung und ggf. nicht mehr aktuell genug, daher gibt es hier eher allgemeine Inhalte.

Quellen:

Sofern nicht anders ausgewiesen: Berufsausbildung (Unterricht & Betrieb) & berufliche Praxis. (Regelwerke:) RAK-WB, RDA.

(Literatur:)  [1] Bibliothekarisches Grundwissen / Klaus Gantert ; Rupert Hacker ; 8., vollst. neu bearb. und erw. Aufl. ; K. G. Saur Verl. ; 2008 - ISBN 978-3-598-11771-8 (Online Module:) http://moodle.d-nb.de ; http://moodle.d-nb.de/course (Stand 28.11.2012)

 


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