Der Beruf des FaMI ist quasi der Allrounder, der allen zuarbeiten kann und es gibt auch einige Weiterbildungen / Fortbildungen / Schulungen, die man zur Verfeinerung des persönlichen Wissenstands ergänzen kann.
Üblich für FaMIs sind: In der Ausbildung: Regelwerksschulungen, Sprachkurse, evtl. auch Bildbearbeitung.
Im Berufsleben üblich: Bibliotheksmanagementsystem (BMS) Schulungen, erw. Regelwerksschulungen. Umgang mit (schwierigen) Personen, Kundenbetreuung, Urheberrecht,
Medienkommunikation, aber auch noch vieles mehr.
Nach dem FaMI: Ideen
Die Übersichten sind vereinfacht & natürlich haben die Leute noch mehr Abschnitte, wie Schulungen usw.
Bei mir wäre es die FaMI Ausbildung, dann ein Anschlussjahr, da keine Stelle frei war (die Ämter bilden über Bedarf aus), dann ein Stellenwechsel (unbefristet). Katalogisierung (bzw. überwiegend Kontrolle der Datensätze) & Administration diverser Programme.
Geht das? Überqualifikation klingt total bescheuert, aber es geht. Zwei Beispiele sind mir bekannt.
Bei einer Person habe ich mal mitbekommen, dass diese für eine FaMI Stelle, durch ein bereits abgeschlossenes Studium und etwas Berufserfahrung, als überqualifiziert eingestuft wurde.
Das andere Beispiel wäre die Variante vom FaMI zum Bibliothekar, mit Systembibliothekar oder ähnlichem und dann passt die Stelle auf der die Person war, nicht mehr ins erforderliche Gehaltsspektrum. Es gehen die Stufen und offenen Stellen aus. Die Person wird versetzt.
An den Beispielen sieht man, alle Richtungen können gut sein, oder euch den Weg verbauen. Ein Studium kann euch für eine einfache FaMI-Stelle überqualifizieren, oder aber es fehlt euch durchs Studium an Berufserfahrung, was ein anderes Thema wäre. Es hilft dann ggf. auch nicht, die "niedrigere" Stelle als ok anzusehen, da man evtl. zu viel Eigeninitiative von euch erwarten könnte, in dem Fall aber nicht als positiv vermutet (Praxisnahe Tatsache).
Die andere Seite ist halt das übersteigen der Stellenbeschreibung, bei gleichzeitigem einhalten von Gehaltsanpassungen und Stellenzuweisungen. Wenn ihr theoretisch zu teuer werdet, könnt ihr auch raus müssen.
Generell soll das aber nicht am Studium hindern, da ihr damit sicherlich, wie eh und je, einen Fuß in fast alle guten Stellen setzt.
Keine Angst vor Zielgruppen bei Weiterbildungsangeboten: Bibliothekarin / Bibliothekar? Immer wieder meint dies einfach alle Fachkräfte wie auch jüngste Praxiserfahrungen gezeigt haben. Auf meine Nachfrage hin, die ich bei einem Schulungsangebot für Bibliothekare gestellt hatte, kam zurück, dass man die Formulierung ändern wird. In gewissen Momenten steht Bibliothekar einfach auch für FaMIs und sogar für Quereinsteigende. Nur der FaMI ist so besonders, dass der Titel nur dort bleibt. Fragt also lieber nach, anstatt nichts zu machen.
Die leidlichen Themen
Budget & Bedarf: Wie oft hört man "Budget ist nicht da" oder "es geht ja auch ohne" und ähnliches. Ich persönlich mag das Thema Fortbildung daher auch nicht, da ich schon um die kleinsten Dinge diskutieren musste. Bei richtig hohen Kosten verstehe ich das Problem, aber als Arbeitnehmer muss einem das Problem irgendwo auch egal sein, da man sonst nicht weiterkommt. Wenn Ihr nicht weiterkommt, erkundigt euch nach möglichen und sinnvollen Schulungen und wendet euch z.B. auch ans Arbeitsamt oder Rentenversicherungen, da diese ggf. Weiterbildungen unterstützen. Es kann sich sicherlich auch lohnen, selber die Kosten zu tragen, wenn man damit eine wichtige Ergänzung zum Lebenslauf hinzufügt. Auch könnt Ihr Inhalte für euch selber aufbereiten und ausarbeiten. Davon habt Ihr kein Papier, aber Wissen für euch. Eine große Hürde im Berufsalltag ist die fehlende Zeit. Für viele Fortbildungen braucht ihr mindestens freie Zeit. Informiert euch über Bildungsurlaub (braucht z.B. 9 Wochen Vorlauf einer Anmeldung). Ich kannte den Bildungsurlaub nicht und Arbeitgeber denken ggf. nicht daran, euch diese Info zu geben. Ich habe sogar nachgefragt, warum man so eine Info nicht vom Arbeitgeber bekommt und die Antwort war in diesem Fall, dass es nicht deren Aufgabe ist. Das man an der Stelle aber auch mehr für den Arbeitgeber macht, als gefordert, ist wiederum egal. Inzwischen stehen aber auch bei einigen Schulungsangeboten im Internet entsprechende Infos mit dabei.
Online oder vor Ort: Kaum eine Schulung hat so speziellen Inhalt, als dass man diese nicht auch online hätte halten können. Klar, vielen mögen es lieber, es ist für manche einfacher und es gibt auch Schulungen die Präsenz erfordern, aber streng genommen nicht so viele. Es sind einfach Barrieren die nicht sein müssten. Richtig große Schulungen haben inzwischen viel Online- und für bestimmte Abreiten Präsenz-Inhalte, aber andere Schulungen haben für einfachere Inhalte Präsenz wo online besser wäre. Große Fahrtdistanzen, Übernachtungskosten, bei Eltern die Betreuung von Kindern oder auch die Betreuung von Angehörigen sind ebenso Hürden die entstehen. Mehrere Schulungen die ich mitgemacht hatte, waren in Präsenz und es war jeweils vollkommen sinnlos, während alle sagten wie toll es doch in Präsenz war. Die Zeit die für die Fahrten verloren geht, ist aber enorm und was macht man bei Schulungen, für die man quer durch Deutschland fahren müsste, anstatt für 2 Stunden einen Video-Chat zu haben. Richtig konzipiert und ein klein wenig mehr "Frontalunterricht" sind da nicht verkehrt.
Eine kleine Randnotiz: so schlecht können Bibliotheken sein: eine ÖB hatte eine Schulung in Präsenz angeboten und im Anschluss sollte es noch eine Führung am anderen Standort geben. Vor Ort hat dann die Person der ÖB, die die Führung selbst vorab angeboten hat und machen sollte, gesagt, dass jetzt Feierabend ist und wer möchte kann die Führung selbst laufen. Unfassbar.
Eine Frage, bei der ich selbst noch nicht ganz am Ziel bin, was eine Lösung angeht, sind Schulungen, die man am Ende selber zahlen muss. So geht es mir momentan, da ich für meine Arbeit nichts weiter brauche, aber für aktuelle Probleme, z.B. IT-Sicherheit und Datenschutz mehr Wissen haben möchte. Daher habe ich nun Schulungen selbst gezahlt da ja alles arbeitsfremd ist, auch wenn dies nicht wirklich vollständig korrekt ist. Auch weitere Schulungen für Sicherheit in der IT und z.B. Führungsskills wären machbar, jedoch gehen die Kosten schnell in die Tausender und es trägt die keiner, nicht mal von der Steuer kann man die arbeitsfremden absetzen, wobei einige sicherlich durchgehen können, nur wenn der Arbeitgeber nicht mal bestätigt, dass man etwas für die Stelle brauchen kann? Es ist manchmal so, also ob Arbeitgeber einem eine Wand vor die Nase stellen. Das andere wäre natürlich das Problem, das fast alle Schulungen nicht am Wochenende stattfinden.
Ein paar Seiten / Stellen bei denen man Fortbildungen finden kann, habe ich hier aufgeführt. Die Liste wird nicht vollständig sein. Bei einigen kann man die Newsletter empfehlen, u.a. da die Seiten nicht immer aktuell sind.
Weitere Interessante Fortbildungen:
Tipp: Wenn ihr eine Fortbildung machen wollt, aber die nicht genehmigt bekommt, bzw. wenn diese für euch privat sein soll, informiert euch über Bildungsurlaub. Z.B. muss man diesen, sofern es nicht anders geregelt ist, ca. 9 Wochen vorab beantragen. Was sonst noch als Bedingung dazukommt, sollte man vorab nachlesen. Ich kannte das nicht und Arbeitgeber erwähnen dies ggf. nicht, wie ich z.B. feststellen musste. Als ich bei einer Stelle mal nachgefragt habe, warum man die Info nicht bekommt, wurde mir mitgeteilt, dass dies nicht deren Aufgabe ist. Tolle Einstellung.
Mit einem Anbieter und mit ein paar Dozenten habe ich mich auch über das Thema von Fortbildungen an Wochenende unterhalten. Es war denen nicht klar, dass es dafür Bedarf gibt, da alle davon ausgehen, dass man jede Schulung die man für die Arbeit brauchen könnte, einfach machen kann. Das man aber teilweise nicht mal für Bibliotheksthemen frei bekommen kann oder bekommt (da geht es nicht mal um bezahlt bekommt), hat einige Personen schon zum Nachdenken gebracht. Es reicht ja schon, dass man andere Termine, berufliche Verpflichtungen usw. hat und schon kann man unter der Woche nichts machen. Die letzten Schulungen (alle privat gezahlt), waren Abends und am Wochenende und sogar gut besucht. Nicht nur ich freue mich über Wochenendschulungen. Natürlich braucht man die nicht immer, aber zumindest sollte es solche Angebote immer mal wieder geben.
Ein paar Beispiele für kleine Fortbildungen. Einige davon habe ich z.B. mitgemacht und die sind schon ganz interessant. Ein paar habe ich so dazu notiert. Die Aufführung soll ein Idee zur Selbstinformation sein. Die Liste ist nicht vollständig und es gibt so viel mehr zu entdecken!
Bildbearbeitung
Wenn Ihr dies nicht bekommt, schaut bei der VHS vorbei, da dort stetig Kurse angeboten werden, ebenso findet Ihr auch Kurse im Internet. Fragt vorab bzgl. Kostenübernahme im Betrieb nach. Ich kann euch Photoshop von der Art des Programmes empfehlen, nicht aber vom inzwischen wohl üblichen Abo Modell. Auch kann ich euch die Affinity Serie sehr empfehlen, so z.B. Affinity Photo. Die Kosten für die Software sind gering und einmalig, was absolut unschlagbar ist. Die Funktion ist im Prinzip gleichwertig wie Photoshop und viele wechseln, so auch ich.
BMS-Administration
Katalogisierung
Tipp: Die Ansichten der Dienst- und Verbundkataloge sind zum Lernen interessanter als die OPAC-Ansichten. Falls Ihr frisch zur Katalogisierung kommt, schaut euch die verschiedenen Aufnahmen, gerne auch aus alten und neuen Zeiten an. Je Verbund gibt es dabei ggf. auch individuelle kleine Unterschiede. Wenn Ihr Zugang zu Test-Datenbanken habt, was z.B. in Verbünden möglich ist, übt dort. Lasst euch nicht von Feldbezeichnungen ablenken und achtet darauf, was vom Buch wichtig ist und sortiert diese Angaben dann den Feldern zu, die Ihr nach und nach kennenlernt.
Kommunikation und Web.
Medienumgang
Hinweis: Sofern nicht anders mit euch besprochen, gibt eine Bibliothek, also auch Ihr, keine rechtlichen Auskünfte bei der Arbeit. Entsprechend gibt man auch keine Auskünfte zum Urheberrecht, aber alleine für z.B. Probleme bei der Fernleihe oder bei Themen zur Bestanderhaltung kann eine Schulung hilfreich sein. Nutzern weiterhelfen könnt Ihr mit einer allgemeinen Link Sammlung.
Nutzerkommunikation
Schulungen zum Umgang mit Kunden sind ziemlich wichtig, aber wenn eine Einrichtung nie etwas "erlebt" hat, wird es ggf. als überflüssig angesehen, was nicht durchdacht ist. Gerade von ÖBs habe ich die Erfordernis gehört. Sowas sollte für ein gesamtes Bibliotheksteam verpflichtend sein, allerdings finde ich in Schulungen die Rollenspiele, die meist vorkommen, extrem nervend.
Informationstechnik
Das gehört vermutlich nicht so richtig hier hin, aber es gibt z.B. Zertifikate für Netzwerk- oder Systemadministration, oder Kurse für z.B. HTML oder CSS, aber zumindest fürs erstgenannte sind meist längere Weiterbildungen notwendig. [Ich habe ein CCNA Zertifikat für Heim und kleine Netzwerke und das hat 2 Jahre Berufsschule bis zur Prüfung gebaucht. Da ich damit nie aktiv etwas machen konnte, habe ich aber viel wieder vergessen und nehme das eher als Grundwissen. Bei der Arbeit kann ich aber immer wieder Probleme lösen]. Wenn ihr sehr gut lernen könnt, kann man solche Schulungen aber auch so machen, je nach Anbieter und ggf. mit etwas höheren Kosten verbunden. [Neu hinzugekommen ist bei mir noch eine IHK Schulung zu ISMS (auch privat gezahlt) und eine DEKRA Schulung Datenschutz für Datenschutzbeauftragte (Fortbildung, kein Zertifikatskurs und auch selbst gezahlt)].
Weitere Themen, die es als Schulungen gibt:
Zum Nachdenken: Stellt euch mal vor, ihr habt ein Bibliotheksteam. Wer braucht nun eine Schulung für den Umgang mit schwierigen Nutzern? Wer braucht eine Schulung über Urheberrecht und einfache Stufen des Datenschutz? Ich würde sagen, alle. Wie ich feststellen musste, stehe ich in meinem Arbeitsumfeld mit der Ansicht oft alleine da, was ich verwunderlich finde. Wie wohl andere dazu stehen?
Im Anschluss an den FaMI sind mir folgende spezielle Weiterbildungen bekannt:
Zertifikatkurse
Es gibt unterschiedliche Kurse für studierte & FaMIs, die aus mehreren Modulen bestehen und am Ende mit einer schriftlichen Ausarbeitung und Vorträgen abschließen. Die Lehrgänge laufen über mehrere Monate (ggf. über ein oder z.B. zwei Jahre), mit einzelnen Einheiten und verschiedenen Arbeitsphasen und Methoden. Die Kurse sind allerdings etwas teurer. Einer für E-Learning in Bibliotheken war z.B. mit über 2000€ ausgeschrieben und da stellen sich Arbeitgeber gerne entgegen, da kein Budget da ist. Auch die Zeit ist da wieder so ein Thema. "Teaching librarian" müsste auch so ein Zertifikatkurs sein. Selbstverständlich kann man sich theoretisch auch die Inhalte selbst erarbeiten, aber unterschiedliche Eindrücke, Inhalte und Erklärungen aus Schulungen kann das Gesamtpaket abrunden.
Tipp: es gibt auch "kleine" Zertifikatskurse, die nur eine Woche dauern, keine Klausuren erfordern und am Ende mit Abschlussarbeit + Vortrag abschließen. Das klingt realistischer, ist aber preislich teils ähnlich. Auch da steht man oft mit dem Problem der fehlenden Freigabe da und muss ggf. Urlaub investieren, sofern möglich.
Tipp: Keine Zeit, keine Freigabe oder kein Geld? Lest euch die Inhalte durch und macht euch ein Konzept und Ablaufplan um selbst ein Thema erst grob und dann feiner aufzuarbeiten. Lern schonmal die Grundlagen und informiert euch nach und nach über mehr. Es geht in der Arbeitswelt leider immer um die Papiere, aber euer Wissen habt Ihr auch ohne Papier.
Auf der Seite der RWTH-Aachen habe ich folgende Liste an einer Ausschreibung zur FaMI Ausbildung gesehen, was ganz interessant ist. Es sind Fortbildungen die im Anschluss vermutlich möglich sein sollen. Dabei bin ich aber schon über die "Diplome" gestolpert, da es die doch nur noch als Bachelor oder Master gibt, oder nicht? So hat die RWTH dort Diplom-Bibliothekarin und -Bibliothekar und Diplom-Archivarin und -Archivar aufgeführt, was, man halt unter Studium verzeichnen kann. Betriebswirt ist noch aufgeführt, wobei es ja den Fachwirt gibt? und die beiden Angaben "Kommunikationswirt" und "Informationsorganisation" haben ich noch nie gehört, aber vielleicht findet man dazu ja was. Presse- und Medienreferent, sowie Bereiche der Kommunikation sind klar, da habe ich als FaMI ja auch schon Schulungen, die so in die Richtung gehen. Das gleiche gilt für Journalist und Berufe in der Branche. Auch Informationsmanager ist genannt, was ich aber auch noch nicht gehört habe. Quelle: https://www.rwth-aachen.de/go/id/vmf (Stand 16.08.2023)